Unter Swing-Tänzen der 1930er- und 1940er-Jahre versteht man vor allem Lindy Hop, Balboa und Shag sowie Solo Jazz. Oft wird bei uns auch Blues und Charleston getanzt, sowie ab und an West Coast Swing.
Beispielvideos sind im Fließtext verlinkt!
Swing-Tanz ist ein lockerer Tanz, in dem Fehler Variationen sind und der Tanzspaß´vor Perfektion steht.
Das Tanzen außerhalb des Unterrichts nennt man beim Swing Social Dance. Neben Partys am Abend werden manchmal auch Tanztreffs mit BYOS Büfett am Nachmittag angeboten (sogenannte Tea Dances).
Die verschiedenen Swing-Tänze
Der Lindy Hop ähnelt auf den ersten Blick etwas dem Rock´n´Roll (der sich aus dem Lindy Hop entwickelt hat), denn beide Tanzpartner*innen stehen oft recht weit auseinander. Dadurch haben beide tanzenden Personen die Möglichkeit, sich auszudrücken und Impulse einzubringen oder gar die Führung zu übernehmen. Lindy Hop ist aber weniger akrobatisch als Rock´n´Roll. So sieht das bei uns aus!
Balboa und Shag werden vor allem zu noch schnellerer Musik getanzt als Lindy Hop. Dabei stehen die beiden Personen des Tanzpaars relativ nahe beieinander und machen sehr schnelle kleine Bewegungen mit den Füßen. Blues ist im Vergleich zu den Swing-Tänzen in der Regel wesentlich langsamer, aber deswegen nicht weniger vielfältig.
Im Solo Jazz werden einzelne Schritte gelernt, aus denen sich Tanz-Routinen (feste Schrittfolgen, Choreografien) zusammen setzen lassen. Beispiele sind der Shim-Sham, Mama Stew und der Big Apple. Swing-Tänzer*innen auf der ganzen Welt kennen diese Routinen. Die Solo-Jazz-Schritte und -Bewegungen sind aber auch in den anderen Tänzen nützlich.
Immer mehr Verbreitung findet derzeit der West-Coast-Swing (WCS). Er hat sich aus dem Lindy Hop entwickelt, wird aber heute oft nicht mehr zu Swingmusik getanzt, sondern zu verschiedensten modernen Liedern. WCS findest Du in der Regel nicht bei uns, aber hier in Würzburg.
Geschichte des Lindy Hops
Lindy Hop wurde anfänglich vor allem von Afroamerikaner*innen in den USA getanzt. Er entstand aus anderen Tänzen wir dem Break away und Charleston in den 1920er- und 1930er-Jahren in Harlem, New York und wurde schließlich auch im Westen der USA und einigen anderen Ländern bekannt. Bekannte Tänzer aus der Anfangszeit sind unter anderem „Shorty“ George Snowden, Frankie Manning, Norma Miller, Al Minns und Dean Collins.
Seit den 1980er und 1990er-Jahren bis heute gewinnt Swingtanz in vielen Ländern an Beliebtheit in allen Altersklassen. Dabei ist die Szene international sehr vernetzt. Beispielsweise treffen sich jedes Jahr im Sommer hunderte Swing-Tanz-Begeisterte aus (fast) der ganzen Welt im kleinen schwedischen Ort Herräng, um den Ort für mehrere Wochen mit Workshops, Live-Musik und geschichtlichen Vorträgen in ein Swing-Tanz-Mekka zu verwandeln. Auch ansonsten reisen viele Swing-Tänzer*innen in andere Städte und Länder, um sich bei Festivals, Workshops und Tanzveranstaltungen (sogenannten Exchanges) auszutauschen und von anderen Tänzer*innen zu lernen sowie einfach zusammen Spaß zu haben.
Der Name Lindy Hop soll übrigens eine Anlehnung an Charles Lindbergh sein, der 1927 den Atlantik überflog („Lindy hopped the Atlantic“).
Mehr über die Geschichte vom Lindy Hop, des kulturrellen Hintergrunds und wieso das Thema problematisch ist kannst du dir hier erklären lassen:
Nicht tanzen ist keine Lösung: Aufklären, flexible Event-Konditionen haben und Respekt unterrichten sind hingegen wichtige erste Schritte. Lindy ist für alle da!