Was ist Collegiate Shag?
Nicht selten, wenn die Musik schneller wird, wird die Tanzfläche leerer. Aber es gibt Tänze, die lassen sich wundervoll entspannt und freudvoll zu rascher Musik tanzen – einer davon ist Collegiate Shag. Dieser lebendige, energiegeladene Paartanz stammt aus den 1920er- und 1930er-Jahren in den USA und gehört zu den ursprünglichen Swingtänzen.
Mit seinem charakteristischen Bounce, den schnellen Fußwechseln und der verspielten Partnerdynamik bringt Shag Schwung auf jede Tanzfläche. Er wird meist in geschlossener Position getanzt und lebt vom Rhythmus, vom Groove – und von einer Prise Humor. Shag-Tänzer*innen feiern die Musik mit ihren Füßen, oft zu schnelleren Swing-Stücken im Bereich von 180 bis über 250 BPM.
Historischer Hintergrund
Collegiate Shag entwickelte sich während des sogenannten „Swing-Era“-Booms in den Vereinigten Staaten. In den 1930ern tanzten junge Menschen – vor allem auf College-Campussen und in Tanzlokalen – zu Big-Band-Musik, Ragtime und Hot Jazz. Der Shag war besonders bei Studierenden beliebt und wurde von ihnen mit Begeisterung und Kreativität weiterentwickelt, daher auch der Name „Collegiate“ Shag.
Die Ursprünge des Tanzes liegen jedoch tiefer: Wie viele Swingtänze hat auch der Shag afroamerikanische Wurzeln. Seine charakteristischen rhythmischen Elemente und der starke Bezug zur Musik gehen zurück auf afroamerikanische Tanztraditionen, die sich im Kontext von Lindy Hop, Charleston, und weiteren Jazz-basierten Tänzen entwickelten.
Über die Jahre geriet Shag in den Hintergrund, wurde aber ab den 1980er- und 90er-Jahren durch die Swing-Revival-Bewegung wiederentdeckt und erfreut sich heute weltweit zunehmender Beliebtheit – nicht zuletzt wegen seiner Lebensfreude und der Möglichkeit, selbst schnellste Musik mit Leichtigkeit zu tanzen.
Respekt und kulturelle Anerkennung
Wie bei allen afroamerikanischen Tanzstilen ist es auch beim Shag wichtig, nicht nur die Schritte zu lernen, sondern sich auch mit dem kulturellen Kontext auseinanderzusetzen. Ein respektvoller Umgang bedeutet, die afroamerikanischen Wurzeln dieser Tänze zu kennen und anzuerkennen.